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Online Magazin von The Art of Women.
Wie erkenne ich, dass mir alles zu viel wird?
Wenn der Kopf laut und das Herz leise wird – ein Plädoyer für Klarheit, Grenzen und Selbstfürsorge.

Letzte Woche saß eine Klientin in meinem Coaching und sagte einen Satz, der mich tief berührte:
„Ich funktioniere nur noch. Ich bin nicht mehr ich.“
Sie erzählte mir von ihrem Alltag, der sich anfühlte wie ein ständiger Sprint: E-Mails, Termine, Social Media, Familie, Erwartungen – alle wollen etwas. Und sie? Sie selbst blieb irgendwo auf der Strecke.
Jede freie Minute wurde mit „noch schnell was erledigen“ gefüllt. Pausen machten ihr ein schlechtes Gewissen. Und selbst am Abend war sie zu erschöpft, um sich wirklich zu spüren.
Was sie fühlte, war kein individuelles Versagen – es ist ein kollektives Phänomen. Wir leben in einer Zeit der ständigen Reizüberflutung. Digital, mental, emotional. Alles ist verfügbar. Alles fordert Aufmerksamkeit. Alles schreit: „Du musst…“
Aber was ist mit dem, was wir wirklich brauchen?
Wie erkenne ich, dass es zu viel wird?
Oft merken wir es erst spät. Wir schieben durch. Wir übergehen Signale. Wir kompensieren. Bis der Körper – oder die Seele – irgendwann laut wird.
Typische Anzeichen, dass dein System überfordert ist:
- Du fühlst dich erschöpft, obwohl du „nichts Besonderes“ gemacht hast.
- Dein Kopf ist ständig voll – zur Ruhe zu kommen, fällt dir schwer.
- Du scrollst, konsumierst Inhalte – aber fühlst dich danach leerer als davor.
- Du sagst Ja, obwohl du Nein meinst – aus Angst, sonst nicht dazuzugehören.
- Du ziehst dich zurück, weil du einfach keine Kapazität mehr hast.
Wenn du dich hier wiedererkennst, bist du nicht allein. Und: Du kannst etwas verändern.
Was kannst du tun?
Hier ein paar konkrete Impulse, wie du wieder in Verbindung mit dir kommst – Schritt für Schritt:
1. Radikale Ehrlichkeit mit dir selbst
- Was fühlt sich wirklich zu viel an? Was tust du, um anderen zu gefallen – und verlierst dich dabei selbst?
2. Medienfasten (Digital Detox light)
- Ein Tag ohne News, Social Media oder WhatsApp-Gruppen kann Wunder wirken. Dein Nervensystem wird es dir danken.
3. Stille Räume schaffen
- Ein Spaziergang im Wald. 10 Minuten mit dir und einer Tasse Tee. Kein Handy. Keine Ablenkung. Nur du. Oft entsteht in der Stille die klarste Erkenntnis.
4. Grenzen setzen – liebevoll und klar
- Nein sagen ist kein Egoismus, sondern Selbstachtung. Übe dich darin – auch wenn es am Anfang ungewohnt ist.
5. Schreib es dir von der Seele
- Einfach mal aufschreiben: „Was stresst mich wirklich?“ Nicht schönschreiben. Sondern ehrlich hinschauen.
Eine kleine Geschichte zum Nachspüren:
Julia, 42, Mutter von zwei Kindern, erfolgreiche Führungskraft, kam zu mir mit dem Satz: „Ich habe alles, was ich wollte – aber ich spüre nichts mehr.“
Sie hatte sich selbst verloren in der Tretmühle von „funktionieren müssen“. Wir arbeiteten daran, dass sie sich wieder Raum nimmt: für Pausen, echte Begegnung, Körperwahrnehmung, tiefe Gespräche – und für das, was sie als Mensch ausmacht.
Heute sagt sie: „Ich kann wieder atmen. Ich bin wieder bei mir.“
Wie ist das bei dir?
Wie erkennst du, dass dir alles zu viel wird?
Was hilft dir, wieder zurück in deine Mitte zu kommen?
Schreib mir gerne deine Gedanken per E-Mail oder in den Kommentaren meines aktuellen Facebook-Posts. Oder lies in meinem Ratgeber „Wie erkenne ich, dass…?“ weiter – dort findest du viele weitere Impulse zur Selbstklärung, Intuition und innerer Ruhe.
🌿 Die wertvollste Nachricht entsteht aus der Ruhe.
– Anna Cisek | The Art of Women